Viele Faktoren haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass sich unsere Kommunikation verändert hat: die Digitalisierung, der Wandel der Arbeit und die pandemische Lage gehören maßgeblich dazu.
Die persönliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht ist in den Hintergrund gerückt. Digitale Kanäle und Video-Chat Apps wie Skype, Zoom oder auch WhatsApp haben ihre Rolle übernommen. Sie machen die Kommunikation effizient und überbrücken Distanzen.
Video-Chat ist nicht neu
Das ist nicht neu, denn schon vor Jahren haben viele von uns Video-Chats oder auch Group Chats auf ihren Android Telefonen, iPad oder auch Laptop genutzt, vor allen Dingen im privaten Bereich, beispielsweise um Familienmitgliedern “Hallo” zu sagen oder, um sich mit Freunden zu verabreden. Im Gegensatz zu E-Mail, SMS oder auch Text-Chat hat die Kommunikation über Video den Vorteil, nicht nur Text zu übertragen, sondern mit Stimme und Bild auch den Wunsch nach sozialer Interaktion zu befriedigen.
Durch die Nutzung von Kameras und Videolösungen werden eben nicht nur Informationen übertragen, sondern auch Emotionen. So ist die persönliche Kommunikation mehr als die bloße Vermittlung einer Botschaft. Mimik, Gestik, Intonation oder auch Sprachgeschwindigkeit vermitteln über die Botschaft hinaus auch Gefühle, Wertungen, Wünsche und Ansichten, die über bloßen Text nicht übertragen werden können.
Denn kann man seine Gegenüber während der Kommunikation weder sehen noch hören, kommen wichtigen Meta-Informationen nicht an – im schlimmsten Fall schlägt die Verständigung fehlt. Es entstehen Missverständnisse oder die Kommunikation wird durch ständige Nachfragen gestört – das leidige E-Mail-Ping-Pong nimmt seinen Lauf.
Vom schnellen „Schnack“ zur Business Lösung
Im privaten Bereich werden Video-Chat Apps also schon lange und mit einer Selbstverständlichkeit genutzt, die auch heute oft noch im Business Umfeld noch fehlt. Sicherlich setzen auch Unternehmen Videolösungen nicht erst seit gestern ein. Bis vor 2-3 Jahren noch waren Videokonferenzen, Teammeetings oder auch kurze Abstimmungen mit Kollegen per Video eher die Ausnahme als die Regel.
Das hat sicherlich mehrere Gründe.
Grund 1: Der Fokus liegt auf einer 1:1 Kommunikation, von Angesicht zu Angesicht. Mit Menschen direkt zu sprechen, steht für viele immer noch an erster Stelle. Das persönliche Gespräch garantiert die Aufnahme und auch den Empfang aller Informationen und Botschaften.
Grund 2: Never change a Running System. Die Angst vor allem Neuen und Skepsis vor Veränderungen dämpfen die Motivation Neues auszuprobieren. Wer immer mit dem Kollegen direkt gesprochen hat – mit Erfolg – fragt sich, warum er auf einmal eine Kamera nutzen soll.
Grund 3: Neue Lösungen brauchen oft auch neue Technologie. Vielfach scheitert der Einsatz einer Video Chat Lösung daher auch an mangelnder Usability, fehlender Technikkenntnis oder schlicht dem Budget.
In den letzten 1,5 Jahren hat sich die Einstellungen zur Nutzung von Videolösungen in Unternehmen maßgeblich gewandelt – wenn auch nicht ganz ohne Zwang.
Mit Apps wie Google Meet, Discord, Zoom, RingCentral Meeting oder auch Microsoft Teams waren die Lösungen schon länger auf dem Markt erhältlich, doch erst die Corona Pandemie hat zu einer deutlichen Zunahme der unternehmensweiten Nutzung geführt. Nicht nur die Digitalisierung allein hat also den Wandel bewirkt. Sie hat die Lösungen geliefert.
Mit der Covid-19 Pandemie und dem ersten harten Lockdown, der die Menschen vielfach völlig unvorbereitet traf, wurden die Unternehmen und Mitarbeiter gezwungen, sich neue Kommunikationslösungen zu suchen, um auch über Distanzen hinweg miteinander zu kommunizieren und kollaborieren.
(Zwangs)Digitalisierung in der Pandemie
Die Pandemie, der Lockdown und der Aufruf zum social distancing haben viele Menschen, vor allem die Sparte der Wissensarbeiter, ins Homeoffice oder auch an remote Arbeitsplätze gebracht. Wer sonst den Tag mit einem kurzen Teammeeting startete, dann zum Kunden gefahren ist oder sich mit dem Management getroffen hat, der musste all dies nun aus dem Homeoffice organisieren.
Im besten Fall war den Mitarbeitern das Homeoffice nicht fremd und sie verfügten an ihrem Heimarbeitsplatz über die notwendige Infrastruktur, um auch dort ohne Abstriche produktiv und effizient zu arbeiten. Im schlechtesten Fall wurden die Mitarbeiter mit der „Notfallausrüstung“ an einen Heimarbeitsplatz geschickt, der sich oftmals am Küchentisch oder auch am Campingtisch im Schlafzimmer befand.
Mehr oder weniger in dieser Situation angekommen wurde nach Lösungen gesucht, über Distanzen hinweg nicht nur zu kommunizieren, sondern auch zu kollaborieren und effizient zusammen zu arbeiten.
Die 10 besten Video-Chat Apps für Android, iOS, Laptop und mehr…
An dieser Stelle kamen reine Videolösungen wie RingCentral Meetings, Skype oder Zoom und Kollaborationsplattformen wie Microsoft Teams oder RingCentral MVP™ ins Spiel.
Gerade zu Beginn der Pandemie gab es Listen und Blogposts mit einer Fülle von Hinweisen zu kostenlosen Videolösungen, die auch Unternehmen dankbar annahmen und in der Kommunikation mit Kunden und Mitarbeitern nutzten.
Viele Anbieter entschlossen sich in dieser Situation, die kostenlosen Zugänge zu erweitern, maximal Nutzungsdauern abzuschaffen oder auch die Premium-Versionen ihrer Lösungen für eine gewisse Zeitspanne kostenlos anzubieten, weil der Bedarf an Lösungen gerade zu Beginn der Pandemie so groß war wie nie zuvor und weiterhin ist.
Skype – Vorreiter in Sachen Video
Die wohl bekannteste Lösung, besonders im privaten Umfeld ist Skype bzw. Skype for Business.
Bei der kostenlosen Lösung für die IP-Telefonie können bis zu 50 User gleichzeitig an Video Group Chats teilnehmen. Neben der Möglichkeit der Videotelefonie gibt es auch einen Instant-Messenger und Collaboration Funktionen wie Desktopsharing. Genutzt werden kann Skype auf jedem Mobiltelefon – iOS und Apple, sowie über eine Web-App.
Im beruflichen Umfeld war lange Zeit Skype4Business das Maß aller Dinge und die wohl bekannteste Lösung. Sie kann derzeit noch genutzt werden, wird jedoch offiziell durch die Plattform Microsoft Teams abgelöst, die über die reine Videotelefonie hinaus weitere Collaboration-Funktionen bietet und Apps für Projektmanagement, Self Learning, Personalwesen uvm.
Zoom – Top in Sachen Usability
Obwohl Zoom schon seit einiger Zeit eine kostenlose Version seiner Software zur Verfügung stellt, wurde die Lösung lange mit einer 40-Minuten-Begrenzung für alle Videogespräche geliefert. Ende Februar 2020 hob Zoom diese Zeitbegrenzung für Benutzer in China auf. Laut Eric Yuan, CEO von Zoom, wollte das Unternehmen den Menschen helfen, die am stärksten vom COVID-19-Virus betroffen sind. In Deutschland gilt die Begrenzung auf 40 Minuten weiterhin, in denen bis zu 100 Teilnehmer an den Meetings partizipieren können.
Zoom hat seit Beginn der Pandemie einen massiven Nutzeranstieg verzeichnet. Leider musste sich die Lösung auch der Kritik der Datenschützer aussetzen, konnte aber die meisten Bedenken aus dem Weg räumen.
Zoom bietet eine nutzerfreundliche Software und auch mobile Apps für die gängigen Betriebssysteme, die sich schnell installieren und auch organisieren lassen.
GoToMeeting – Video-Chat mit bis zu 250 Teilnehmern
Das Meeting Tool von LogMeIn bietet eine 14-tätige kostenlose Testversion, die ohne Kreditkarte buchbar ist. Aktuell ist die Testversion für bis zu 250 Teilnehmer verfügbar.
Die Lösung ist gut geeignet für Online-Meetings, da sie keine Installation von Software benötigt, sondern mit einem Klick gestartet werden kann. Ob im Konferenzraum, am Schreibtisch oder Remote am PC, Mac oder Mobilgerät – die Nutzer können sofort an Video-, Audio- und Online-Meetings teilnehmen, sie organisieren und/oder verwalten.
Google Hangouts/ Google Meet – von jedem Ort aus
Google hat schon seit einiger Zeit eine kostenlose Version von Hangouts zur Verfügung gestellt, aber nur wenige der Tools auf Unternehmensebene angeboten, die moderne Unternehmen benötigen. Das hat sich in der Zwischenzeit geändert.
Aktuell können die Nutzer an Meetings mit bis zu 100.000 Zuschauern teilnehmen oder mit 250 Besuchern in einer einzigen Domäne veranstalten. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Meetings auch auf Google Drive aufzuzeichnen und zu speichern.
Die Videokonferenzen werden bei der Übertragung verschlüsselt und die Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig überprüft und aktualisiert.
Facebook Messenger – unbekannt, aber auch unterschätzt?
Die Video-Chat Funktion im bekannten Messenger ist vielen Nutzern unbekannt. Dabei ist es über die App möglich mit bis zu 50 unterschiedlichen Profilen von Angesicht zu Angesicht zu sprechen, vorausgesetzt, sie sind auch bei Facebook abgemeldet.
Die Usability ist dabei gut und die Lösung ist wie Facebook selber per Web-App oder auf einem mobilen Endgerät nutzbar. Ein deutliches Manko ist aber die Sicherheit. Die Kommunikation per Video ist bei Facebook noch nicht standardmäßig verschlüsselt und daher nur im privaten Umfeld nutzbar, keinesfalls aber in Unternehmen.
Discord – Die Lösung aus der Gaming-Ecke?
Mit über 250 Millionen registrierten Benutzern ist Discord schon längst keine kleine Chat-App mehr und vor allem in der Gaming- und Streaming-Community stark vertreten. Durch zahlreiche Features wie zum Beispiel 1-zu-1 Video-Chats, Gruppen-Video-Chats, Chaträumen, Streaming und der Möglichkeit verschiedenste Funktionen automatisch von Bots erledigen zu lassen, ist Discord ein mächtiges Tool zum Abstimmen, Besprechen und “Treffen”.
Durch diese massive Anzahl an Nutzern sind die Funktionen des Video-Chats und des “Go Live”-Streamings in der Anzahl auf 25 Teilnehmer beschränkt. Ein einfacher Voice-Channel hat ein Limit von 100k Usern, das nur unter bestimmten Voraussetzungen erhöht wird.
Die Kommunikation via Discord ist standardmäßig verschlüsselt, dennoch weist Discord selbst darauf hin, dass keine Datenübermittlung im Internet vollständig gesichert werden kann.
8×8 – lächerlich einfach?
8×8 bietet eine Videolösung, die sie selbst als „lächerlich einfach“ beschreiben. Video-Chats sind auf jedem Gerät für bis zu 500 Teilnehmer möglich. Die Kommunikation ist laut Anbieter 100% sicher und komplett verschlüsselt. Zudem gibt es umfassende Funktionen zum Teilen und gemeinsamen bearbeiten von Informationen und Dokumenten.
8×8 ist nur in der Testversion kostenfrei.
RingCentral Meeting – Video-Chat ohne Grenzen
Mit RingCentral Meeting bietet das Unternehmen eine kostenfreie Videokonferenzlösung in Partnerschaft mit Zoom.
Darüber hinaus das Unternehmen vor Kurzem seine eigene Videokonferenzlösung RingCentral Video auf dem Markt gebracht. Mit dieser bietet RingCentral eine Video Chat Lösung an, die keine zeitliche Begrenzung der Meetings vorsieht. Anders als andere Anwendungen gibt es bei RingCentral Meeting die Möglichkeit, während eines laufenden Meetings das Endgerät zu wechseln – also von Laptop zu Mobiltelefon und zurück mit nur einem Klick.
Darüber hinaus wurde auch Funktionen zur Zusammenarbeit hinzugefügt, beispielsweise ein begleitender Chat und Screen Sharing.
RingCentral hat im Bereich Datenschutz und Sicherheit bei seiner Lösung deutlich nachgebessert. Für die Unternehmenssicherheit verfolgt das Unternehmen eine vielschichtige Sicherheitsstrategie mit umfassenden Cybersicherheitsmaßnahmen. Sicherheitsprüfungen durch Dritte und Audits runden die Bemühungen ab und geben den Nutzern maximale Sicherheit. RingCentral erfüllt die Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen der DSGVO, des CCPA und der HIPAA.
Sämtliche Kommunikation ist TLS, SIP über TLS, SRTP und DTLS verschlüsselt.
Facetime – auf das Minimum reduziert
Apple bietet mit FaceTime eine Video Chat App für seine Geräte, die sehr minimalistisch ist. Die reine Videotelefonie ist mit bis zu 32 Teilnehmern möglich und auch einfach mit einer guten Qualität durchführbar. Darüber hinaus gibt es aber keine weiteren Funktionen.
Cisco WebEx – Videokonferenzen und Gruppennachrichten
Um auf die wachsende Nachfrage zu reagieren, hat Cisco die Möglichkeiten seines kostenlosen Angebots in allen Ländern, in denen die Technologie verfügbar ist, erweitert. Die aktualisierte kostenlose Version umfasst nun die Unterstützung von bis zu 100 Teilnehmern sowie die unbegrenzte Nutzung ohne zeitliche Einschränkungen. Zusätzlich zu den bestehenden VoIP-Funktionen ist auch eine gebührenpflichtige Einwahl möglich. Darüber hinaus arbeitet Cisco eng mit Partnern zusammen, um Unternehmen, die in der aktuellen Umgebung noch keine WebEx-Kunden sind, kostenlose 90-Tage-Lizenzen anzubieten
In der aktuellen Version setzt WebEx zudem auf neue Funktionen zur Verhinderung von Datenverlusten bei Meetings und garantiert Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Identitätsschutz.
Doch die reine Nutzung von Videolösungen, ist nur ein erster Schritt und ersetzte in den ersten Monaten der Pandemie weitgehend Meetings und Konferenzen, und teilweise die Zusammenarbeit im Team. So schloss die Kamera zunächst die Lücke, die das social distancing geschaffen hatte.
Das war ein erster Schritt, nur die Zusammenarbeit von Teams wurde dadurch nicht maßgeblich erleichtert. Hierzu benötigte es andere Lösungen, die mehr Funktionalitäten zur Verfügung stellen als den reinen Video-Chat.
Mehr als Video-Chat – Collaboration und Kommunikation über Distanzen
Diese Möglichkeiten bieten Plattformen, wie RingCentral MVP oder auch Microsoft Teams. Sie sehen sich nicht als reine Kommunikationslösungen, sondern als Hubs für die Zusammenarbeit. Video-Chat ist nur ein kleiner Teil hiervon. Darüber hinaus unterstützen Sie die E-Mail-Kommunikation, Telefonie und verschiedene Apps, die es erlauben, Workflows und Prozesse sowie Projekte auch über Distanzen hinweg zu effektiv zu realisieren.
Über die reine Videotelefonie bzw. den Videochat hinaus sind diese Plattformen auch darauf ausgerichtet, Dokumente gemeinsam während eines Videomeetings zu bearbeiten. Auch das Screen Sharing ist unkompliziert mit einem Klick möglich. Hier steht also nicht das reine Sehen und gesehen werden im Fokus, sondern die produktive Zusammenarbeit.
RingCentral MVP – Ihre Plattform für Video-Chat, Telefon und Collaboration
Mit RingCentral MVP bietet das Unternehmen seinen Nutzern ein Cloud-basiertes Telefonsystem, mit dem die komplette Geschäftskommunikation organisiert und optimiert werden kann. Sprache, Text, Video sowie BYOD-Funktionen werden unterstützt und ermöglichen mobiles Arbeiten und die effiziente Nutzung von hybriden Arbeitsplätzen. Durch die Nutzung von Apps zum Projektmanagement oder auch der Personalorganisation und unternehmensweiten Workflows bietet MVP einen kompletten Collaboration-Hub.
Plattformen wie MVP bieten Unternehmen und Mitarbeitern die Möglichkeit Ihre Arbeit, Zusammenarbeit und auch Kundenkommunikation optimal zu organisieren, produktiv zu arbeiten und auch soziale Interaktionen zu pflegen.
Video-Chat allein hat die Kommunikation über Distanzen vereinfach und wird dies auch in Zukunft tun. Aber nur als Komponente in einem komplexen Gefüge von weiteren Kommunikationskanälen, Apps und Prozessen, hat Video auch dauerhaft die Chance die Kommunikation und Arbeit zu revolutionieren.
Ursprünglich veröffentlicht 16 Sep, 2021, Aktualisiert 13 Jan, 2023
