Die große Debatte über die Rückkehr ins Büro

Was erwarten Beschäftigte wirklich von Arbeitgebern?

Sowohl Führungskräfte als auch Beschäftigte stellen sich weiterhin die Frage nach der Zukunft des Büros. Während Unternehmen darüber entscheiden, welches Arbeitsmodell sie in einer Welt nach einer Pandemie einführen werden, warten viele Arbeitnehmer:innen auf Klarheit. Werden sie wieder ins Büro zurückkehren oder hybride Arbeitsformen als "neue Normalität" annehmen?

Dieser Zustand der Ungewissheit hat zu Besorgnis geführt, da sich viele Beschäftigte an die Flexibilität der Arbeit aus der Ferne gewöhnt haben.

Wenn es darum geht, die Arbeit im Büro wieder aufzunehmen, sei es in Vollzeit oder Teilzeit, sind viele immer noch zurückhaltend. Faktoren wie der Stress des täglichen Pendelns, die Entfernung von Angehörigen und gesundheitliche Probleme haben dazu beigetragen, dass die Angst um die "große Rückkehr" zunimmt.

Die neueste Studie von RingCentral untersucht, welche Erwartungen die Deutschen an die Zukunft der Arbeit haben, was sie über die Rückkehr ins Büro denken und warum Unternehmen die Erwartungen an die Flexibilität berücksichtigen sollten.

Wichtige Erkenntnisse

72 % der Deustchen glauben, dass Telearbeit zur Norm geworden ist

32 % sind seit der Umstellung auf Hybridmodelle zufriedener am Arbeitsplatz

49 % die hybrid arbeiten, würden lieber von zu Hause aus arbeiten als im Büro

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TALENTE ZIEHEN WEITER

Änderungen von Karriereplänen

Die Gesundheitskrise hat sich auf das wirtschaftliche Umfeld und den Arbeitsmarkt ausgewirkt. Aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie stiegen ab März 2020 in Deutschland die Arbeitslosigkeit und die Unterbeschäftigung an. Nachdem die Maßnahmen wieder gelockert wurden, stabilisierte sich der Arbeitsmarkt in den restlichen Monaten des Jahres zwar wieder, aber die Zahl der Arbeitslosen stieg laut der Arbeitsagentur im Jahresdurchschnitt 2020 in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr trotzdem um 429.000 auf 2.695.000 Personen.

Diese Veränderungen sowie der vermehrte Einsatz von Telearbeit haben sich auf die beruflichen Pläne der Beschäftigten ausgewirkt, vor allem bei jüngeren Beschäftigten: 52 % der deutschen Vollzeitbeschäftigten zwischen 21 und 34 Jahren gaben an, ihre Karrierepläne aufgrund der Pandemie zu ändern. 45 % der 21- bis 34-jährigen Vollzeitbeschäftigten fühlen sich heute stärker auf die Karriere ausgerichtet als vor der Pandemie

Wie kann man vorausschauend handeln?

Ob es nun darum geht, eine hybride Arbeitsweise anzubieten oder sich für Telearbeit zu entscheiden - zukunftsorientierte Unternehmen müssen den Wunsch ihrer Mitarbeiter:innen nach Flexibilität berücksichtigen, um nicht ihre besten Talente zu verlieren.

Arbeitgeber riskieren den Verlust von Talenten

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der Arbeitnehmer:innen werden sich nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen, wenn ihr Arbeitgeber sie zwingt, wieder vom Büro aus zu arbeiten.

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der Arbeitnehmer:innen geben an, dass Delta und andere Varianten sie eher dazu veranlassen, andere Arbeitgeber in Betracht zu ziehen, die Fernarbeit zulassen.

DIE SORGEN VOR DER RÜCKKEHR INS BÜRO

Ursachen für Angst vor der Rückkehr an den Arbeitsplatz

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ziehen es vor, das Geschirr zu waschen.

Nicht alle Mitarbeiter:innen sind begeistert von der Idee, zu den herkömmlichen Präsenzarbeitsmodellen zurückzukehren. Das liegt daran, dass viele von ihnen bereits zahlreiche Veränderungen durchlaufen und sich an die Flexibilität der Heimarbeit angepasst haben.

In den Schlussfolgerungen der Studie wird eingehend untersucht, warum Arbeitnehmer:innen ängstlich und frustriert sind, wenn sie an den Schreibtisch zurückkehren.

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machen lieber ihre Steuern.

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bevorzugen die Reinigung der Toilette.

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der Arbeitnehmer:innen sind der Meinung, dass diejenigen, die zu persönlichen Arbeitsplatzmodellen zurückkehren, geimpft werden sollten.

Die größten Bedenken

Der tägliche Arbeitsweg: Die Deutschen ziehen es vor, diese Aktivitäten zu unternehmen, anstatt zur Arbeit zu fahren:

  • 29% ziehen es vor, das Geschirr zu waschen
  • 23% machen lieber ihre Steuern
  • 20% bevorzugen die Reinigung der Toilette

Auswirkungen auf den Lebensstil

35 % der Beschäftigten musste ihr Zuhause renovieren oder umgestalten, um sich an die neue Art der Heimarbeit anzupassen, was den Gedanken an eine Rückkehr ins Büro umso frustrierender macht.

Neue Kolleg:innen kennenlernen

36 % der Deutschen geben an, dass sie neue Kolleg:innen haben, die sie noch nie getroffen haben, und 50 % sind besorgt, diese persönlich zu treffen.

Risiken für die Gesundheit

Das Gesundheitsrisiko macht die Arbeitnehmer:innen noch immer ängstlich. 16 % geben nämlich an, dass sie aufgrund der COVID-Varianten eher nach einem Unternehmen suchen, das es ihnen ermöglicht, aus der Ferne zu arbeiten.

Trotz dieser Bedenken haben die Beschäftigten insgesamt Vertrauen in ihren Arbeitgeber, dass dieser die Risiken begrenzt. 77 % der Deutschen glauben, dass ihr Unternehmen ihre Arbeitsumgebung so sicher wie möglich gestaltet, um ihr Risiko, sich mit COVID zu infizieren, zu verringern.

WOHLBEFINDEN DER MITARBEItTER:INNEN

Wohlbefinden als höchste Priorität

Ein weiterer Schlüsselfaktor, der sich auf die Beschäftigten auswirkt, ist das Wohlbefinden. Die Arbeit von zu Hause aus hat zwar ihre Vorteile, wirkt sich aber auch negativ auf die psychische Gesundheit aus. Da immer mehr Arbeitnehmer:innen unter arbeitsbedingtem Stress und "pandemischem Burnout" leiden, stellt sich die Frage: Bieten die Unternehmen einen Arbeitsmodus für die Fernarbeit an, der das Wohlbefinden fördert?

Die Ergebnisse der Studie liefern einige Antworten zu diesem Aspekt.

In dem Moment, in dem Führungskräfte entscheiden, wie die Arbeit ihrer Mitarbeiter:innen aussehen soll, ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie diese Erkenntnisse berücksichtigen und die Problematik mit Mitarbeiter:innen besprechen.

15 % der Deutschen gaben an, heute weniger glücklich zu sein als vor der Pandemie.

32 % der deutschen berufstätigen Eltern sind seit der COVID-Pandemie zufriedener am Arbeitsplatz.

60 % der deutschen Beschäftigten haben nicht das Gefühl, dass COVID sie am Arbeitsplatz isoliert oder einsam macht, weil sie hybrid arbeiten.

30 % der Angestellten sind der Meinung, dass sie durch die Telearbeit empathischer gegenüber anderen geworden sind.

NEUE ARBEITSMODELLE

Gründe für die Einführung einer hybriden Arbeitsform

Hat die Empathie zugenommen?

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der Arbeitnehmer:innen gaben an, dass die Pandemie ihr Einfühlungsvermögen gegenüber anderen erhöht hat.

Die Einschränkungen durch die Pandemie zwangen uns, eine neue Art und Weise zu entdecken, wie wir trotz der physischen Isolation Arbeitsbeziehungen aufrechterhalten und menschliche Bindungen aufbauen konnten. Viele von uns befürchteten damals, dass dies den Zusammenhalt und die Kultur am Arbeitsplatz beeinträchtigen würde. Doch denjenigen, die die Technologie zur Vernetzung nutzten, fiel es leichter, virtuelle Arbeitsbeziehungen aufrechtzuerhalten oder zu entwickeln.

  • 59 % glauben, dass die Online-Kommunikation über Sprach- oder Videoanrufe genauso effektiv ist wie die persönliche Kommunikation.
  • 61 % glauben, dass Sprachanrufe eine bessere Kommunikation mit Kolleg:innen ermöglichen.
  • 73 % der Entscheidungsträger:innen glauben, dass Videokonferenzen in Zukunft persönliche Treffen ersetzen werden.

Der Zugang zu Tools für die Online-Zusammenarbeit und Videokonferenzen hat virtuelle Arbeitsbeziehungen möglich gemacht, aber 89 % der Befragten glauben, dass diejenigen, die einfach zum Telefonhörer greifen, einander näher sind.

Die Mitarbeiter:innen konnten sich nicht spontan an der Kaffeemaschine treffen, aber die Unternehmen versuchten, den Zusammenhalt durch virtuelle Veranstaltungen zu pflegen, um die Teams zusammenzuschweißen. Auch Empathie trug zur Annäherung der Teams bei: Das Wissen, dass die anderen Teammitglieder in der gleichen Situation waren und die gleichen Sorgen aufgrund der Gesundheitskrise hatten, schien die Einzelnen näher zusammenzubringen.

Wie kann der "Arbeitsplatz" der Zukunft vorbereitet werden?

Die Ergebnisse der Studie heben die neuen Erwartungen der Mitarbeiter:innen an flexible Arbeitsweisen und einige Bedenken hinsichtlich der Rückkehr ins Büro hervor.

Diese Zahlen helfen den Unternehmen, sich besser auf ihren Ansatz des hybriden Arbeitens vorzubereiten, der die Zusammenarbeit ihrer Teams und ihr Wohlbefinden fördert.

Berücksichtigen Sie die individuellen Bedürfnisse.

Jedes Teammitglied hat unterschiedliche Meinungen und Bedenken bezüglich einer möglichen Rückkehr ins Büro. Der Schlüssel liegt darin, ein gewisses Maß an Flexibilität zu bieten, an das sich die meisten Mitarbeiter:innen gewöhnt haben, um Telearbeitsmodelle anbieten zu können, die dem Lebensstil jedes Einzelnen gerecht werden

Ignorieren Sie die Generation Z und die Millenials nicht!

Unternehmen, die eine Rückkehr zur Vollzeitbeschäftigung im Büro vorschreiben, könnten schnell Abwanderungswellen feststellen, vor allem bei jüngeren Mitarbeiter:innen. Manager sollten zuhören und auf diese Bedürfnisse eingehen, wenn sie nicht riskieren wollen, einen Großteil ihrer jungen Mitarbeiter:innen zu verlieren.

Ziehen Sie ein Hybridmodell in Betracht, um Gleichgewicht und Wohlbefinden zu fördern.

Ausgewogenheit ist der Schlüssel. Die Kombination von Fern- und Büroarbeit bietet die Flexibilität, die Mitarbeiter:innen heute erwarten, und fördert gleichzeitig den Teamzusammenhalt für eine bessere Zusammenarbeit.

Setzen Sie die richtige Technologie ein, um authentische menschliche Beziehungen zu fördern.

Unternehmen, die langfristig flexible Arbeitsmodelle einführen, sollten Technologien wählen, die die Kultur der Telearbeit und der Zusammenarbeit unterstützen. Sich auf die richtigen Werkzeuge und Prozesse zu verlassen, die den Teams Zeit zum Abschalten geben, tragen ebenfalls zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit bei und verbessern so die Bindung der Mitarbeiter:innen an das Unternehmen.

Die großen Veränderungen in der Arbeitswelt machen deutlich, dass die Wiederherstellung der Bindung innerhalb der Unternehmen zu einer vorrangigen Aufgabe wird. Einfühlungsvermögen und Flexibilität sind Möglichkeiten, um den Zusammenhalt von Teams zu fördern, der auch durch den Einsatz neuer Methoden und Werkzeuge zur Vereinfachung der Zusammenarbeit unterstützt werden kann.

Quellen:
  • 1Jahresrückblick 2020: Arbeitsmarkt wegen Corona-Krise stark unter Druck - Arbeitsagentur - https://www.arbeitsagentur.de/presse/2021-02-jahresrueckblick-2020